Sedimentablagerungen auf dem Kontinentalrand südlich Südafrikas: Hinweise auf die Intensität der Strömungen
Der Kontinentalrand des südlichen Afrikas repräsentiert einen wichtigen Seeweg im globalen Zirkulationssystem, da hier Wassermassen aus dem Idik-Pazifik und dem Atlantik auf einander treffen und sich mischen. Hier sind Agulhas Strömung, Antarktisches Zwischenwasser und die tiefen Nordatlantischen Tiefenwasser und Antarktisches Bodenwasser stark konzentriert und fliessen in entgegengesetze Richtungen. Dieser Seeweg ist also eine einzigartige Lokation, wo die Variabilität der interozeanischen Zirkulation durch Erosions-Ablagerungsprozesse am Meeresboden über einen Tiefenbereich von ca. 4 km sensibel aufgezeichnet wird.Seismische Daten, die am südlichen Kontinentalrand Südafrikas aufgezeichnet wurden, zeigen starke Erosion auf dem schelf, am Hang, in der Agulhas Passage und auf dem Agulhas Plateau. Teilweise fehlt die gesamte Sedimentsäule und Basement bildet den Meeresboden.Für den Schelf, Hang und die Agulhas Passage könnenspezifischen Wassertiefenintervalle identifiziert werden, in welchen die Erosion besonders stark ist. Dabei handelt es sich um die Wasertiefenintervalle 900-1700 m, 2000-2600 m, 2800-3000 m und 4000-4500 m, welche die Aktivitätstiefen der Agulhasströmung, des AAIW, NADW und des AABW umfassen. Es ist also möglich, die Pfade der verschiedenen Wassermassen über ihre Erosionsaktivität zu identifizieren.Diese gilt leider nicht für das Agulhas Plateau. Dort lässt sich Erosion über den gesamten Tiefenbereich des Meeresbodens beobachten. Mhtigere Sedimentkörper können zwischen Basementhochlagen gefunden werden, und gut geschichtete Ablagerungen lassen sich erst auf dem südlichen Plateau identifizieren, wo das Basement nicht so rauh ist. Auf dem nördlichen Agulhas Plateau bestimmt also offensichtlich die Basementtopographie die Pfade der Agulhas Retroflektion und des AAIW und damit auch primär die Ablagerung/Erosion.
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