Grönland oder Grünland? Über den grönländischen Eisschild unter sich ändernden Klimabedingungen.
Von der Gesamtfläche Grönlands von 2,166 Mill. Quadratkilometern sind nur 0,410 Mill. Quadratkilometer eisfrei, das heißt 81,1 % sind mit Inlandeis bedeckt. Das Inlandeis wird aus Schneeniederschlägen gebildet, die sich unter zunehmendem Druck allmählich zu Gletschereis verwandeln. Es hat eine mittlere Mächtigkeit von ca. 1680 Metern und erreicht im zentralen Bereich Mächtigkeiten von bis zu 3080 Metern. Die Inlandeismasse wird im so genannten Akkumulationsgebiet durch den jährlichen Schneefall laufend ergänzt, während sie im Ablationsgebiet etwa zu gleichen Teilen durch Eisabfluss ins Meer (Kalben von Eisbergen und subglazialem Schmelzen) sowie durch Schmelzen an der Eisoberfläche an Eismasse verliert. Die heutige jährliche Massenbilanz des Grönländischen Inlandeises ist negativ, das heißt Grönland verliert an Eismasse. Im Laufe der letzten beiden Jahrzehnte hat sich zwar die Akkumulation im zentralen Bereich des Eisschildes infolge stärkerer Niederschläge erhöht, aber die Abschmelzprozesse haben sich infolge allgemeiner Erwärmung wesentlich mehr verstärkt. Zusätzlich wurde beobachtet, dass sich die Geschwindigkeit einiger Eisströme beschleunigte und auch so mehr Eis zum Meer hin abgeführt wurde. Der Vortrag wird die Möglichkeiten aufzeigen, mit denen wir den heutigen Zustand des Eisschildes beschreiben sowie die zukünftige Entwicklung abschätzen können, aber auch die Defizite in unserem heutigen Wissen.
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