Alfred Wegeners Großkontinent und die Datenbibliothek der Polarforschung
Das Alfred-Wegener-Institut betreibt seit 15 Jahren eine Datenbibliothek für die Erdsystemforschung, die nach dem Großkontinent benannt wurde, in dem vor 200 Millionen Jahren alle Kontinente vereint waren: PANGAEA. In diesem Sinne führt das System Daten von zur Zeit 80 000 Parametern aus der hohen Atmosphäre bis in die tiefe Erde aus allen Bereichen der Geosphäre zusammen. Die Georeferenzierung in Zeit und Raum, die konsistente Formatierung und modernste Datawarehouse-Technologie ermöglichen es beliebige Teilmengen aus dem Gesamtbestand in Sekunden zu extrahieren. Webservices verteilen die Inhalte als zitierfähige Einheiten über Suchmaschinen, Bibliothekskataloge und Portale. Teil eines jeden Datensatzzitates ist ein dauerhafter Identifikator (DOI) als langfristig zuverlässiger Verweis auf das digitale Objekt. In Kooperation mit Verlagen können Supplements zu Publikationen in Pangaea abgelegt werden und erscheinen dann automatisch auf der entsprechenden Seite der Zeitschrift. Das System kann aber auch selbst als Verlagssystem für die Publikation von Daten verwendet werden. Pangaea steht jedem Projekt, Institut oder einzelnen Wissenschaftlern für die Ablage ihrer Daten zur Verfügung. Entsprechend den Vorgaben der Zuwendungsgeber werden die Daten unter der Creative Commons Attribution Lizens im Open Access bereitgestellt.Im Rahmen der Datenarchäologie mit Pangaea werden Altdaten digitalisiert und maschinenlesbar zur freien Verfügung gestellt - 3 Beispiele:Im Internationalen Polarjahr wurden die bisher nicht elektronisch verfügbaren und somit wissenschaftliche kaum ausgewerteten Daten des ersten IPY (1882-1883) digitalisiert und 2010 auf CD publiziert.Alle Artikel der Zeitschrift Polarforschung wurden gescannt, mit einer Texterkennung verarbeitet und über das Publikationsrepository des AWI verfügbar gemacht. Polarforschung ist seit 2010-03 eine im Directory of Open Access Journals (DOAJ) eingetragene Zeitschrift. Alle in Polarforschung publizierten Daten wurden über Pangaea als elektronische Supplements erfaßt.Im Rahmen des ARCOD Projektes wird eine Bestandsaufnahme von Daten aus russischen Archiven durchgeführt. Im ersten Teil konnten im wesentlichen Daten aus der Arktis digitalisiert werden und mit den verfügbaren Metadaten, z.T. ins englische übersetzt, über Pangaea international zur Verfügung gestellt werden.
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