Saisonaler Eintrag von Spurenstoffen in das grönländische Eis und deren Auswirkung auf die Verdichtung von Firn: Fallstudie an einem ausgewählten Firnkernstück aus Nordgrönland
Die in den Luftblasen der Eiskerne eingeschlossene Luft ist ein wichtiges Klimaarchiv. Hieraus kann die Zusammensetzung der Paläoatmosphäre bestimmt werden. Dabei ist es von Nöten das exakte Alter der Luft bestimmen zu können, um eine zeitliche Zuordnung zu garantieren. Das Alter des die Luftblasen umgebenden Eises ist dabei stets größer als jenes der Luft selber, da eine gewissen Zeit von Nöten ist, bis die Blasen vollständig abgeschnürt und vom Austausch zur Atmosphäre abgeschnitten sind. Bislang gibt es noch Unsicherheiten bei der genauen Bestimmung dieses Zeitpunktes. In den Studien von Hörhold (2010) wurde erstmals eine Synchronität des Verlaufes des Dichteprofils und dem der Kalziumkonzentration gefunden. Hieraus entstand die Idee, dass Spurenstoffe, wie Kalzium, einen Einfluss auf die Verdichtung und somit auf den Zeitpunkt der Separation der Luftblasen haben könnten. Ziel dieser Arbeit war es nun, diesen Zusammenhang zu bestätigen. Durch die hohe Auflösung, sollte gezeigt werden, dass die Synchronität der Verläufe auch in den kleinen Schwankungen der Firnporosität zu finden ist. Erstmals wurde in diesem Zusammenhang ein großes Ionenspektrum an diskreten Proben quantifiziert. Dies sollte einen Hinweis darauf geben, welche Ionenspezies den größten Einfluss auf die Verdichtung hat. Es wurde hierzu eine Probe aus Grönland (B22), nahe des Firn-Eis-Überganges bearbeitet. Durch das Schneiden diskreter Proben war eine besonders hohe Auflösung möglich. Es konnte der vermutete Zusammenhang bestätigt werden. Spurenstoffe beeinflussen die Verdichtung des Firns. Kalzium und Staub zeigen hierbei die höchste Korrelation. Je höher der Spurenstoffkonzentration, desto größer die Dichte des Firn. Zum Beispiel. Ca2+ =71,18 ng/g bei einer Dichte von 804,7 kg/m³ und Ca2+ = 36,56 ng/g mit einer Dichte von 743,7 kg/m³. Ob sich das für Grölland zu erwartende saisonale Spurenstoffsignal auch in der Porosität wiederfindet blieb unklar, da keine Saisonalität im Spurenstoffeintrag sichtbar wurde. Aus der Arbeit kann geschlussfolgert werden, dass Firnverdichtungsmodelle, welche die Konzentration der Spurenstoffe nicht beachten, falsche Alter der eingeschlossne Luft berechnen. Besonders für glazialen Firn wurden die Alter unterschätzt.