Auswirkungen von Sandvorspülungen auf die Morphodynamik flacher Küstengebiete am Beispiel des Lister Oststrandes
Bei einer sedimentologischen Untersuchung einer 2013 durch Sandvorspülungen aufgeschüt- teten Düne an der östlichen Küste der Insel Sylt konnten innerhalb des unterschiedlicher Ar- beitsgebietes eine räumliche Verteilungen von unterschiedlichen Oberflächensedimenten er- mittelt werden. Ferner wurden bereits ein halbes Jahr nach der Aufspülung typische Sortie- rungsprozesse beobachtet. Das ursprünglich aufgespülte Material bestand aus einem Mittel/- Feinsand-Gemisch, wobei der Mittelsand dominierte. Nach einiger Zeit war zu beobachten, dass durch äolische Vorgänge in dieser durch Westwinde dominierten Zone ein Teil des Feinsandes an der Oberfläche abtransportiert wurde und sich partiell im Bereich des Strandes wiederfand. Ein Beleg dafür war der abnehmende Feinsandgehalt der Sedimente auf der Düne bei einem gleichzeitigen Anstieg des Feinsandgehaltes an den Stränden. An einem Nehrungs- haken nördlich des Untersuchungsgebietes wurden weitere Sedimentproben genommen und diese mit Proben aus dem Jahre 2012 verglichen. Auch hier zeigten sich Veränderungen hin- sichtlich der Sedimentzusammensetzung. Generell wurden siltige Sedimente hier oft durch sandiges Material ersetzt. Vermutlich diente das Aufspülgebiet als Quelle für diese Fein- und Mittelsande, jedoch können auch jahreszeitliche Schwankungen Grund für diese Veränderun- gen sein. Für das Gebiet der Aufspülung fand eine Vermessung mittels dGPS (differential Global Positioning System) vor und nach dem Orkan „Xaver“ statt. Mit den Höhendaten bei- der Akquisitionen konnten Geländemodelle erstellt werden, welche zur Berechnung einer Sedimentbilanz genutzt wurden. Während des Orkans und in einem kleinen Zeitraum vor und nach dem Ereignis wurden ca. 14.000 m von dem aufgespülten Material erodiert, wovon et- wa 7.000 m wieder innerhalb des Gebietes akkumuliert wurden.