Ablagerung von organischem Kohlenstoff in eisreichem Permafrost ZukünftigesPermafrosttauen und Treibhausgasemissionen
Durch den anhaltenden Klimawandel erwärmt sich die Arktis um ein vielfaches schneller als Gegenden in niedrigeren Breitengraden. Aufgrund der Tatsache, dass die arktischen Regionen zu großen Teilen durch Permafrost beeinflusst sind, kann eine Erwärmung zu Auftauprozessen führen. Erhöhte thermische Erosion und Thermokarst sind Folgen der Klimaerwärmung. Eisreicher Permafrost, wie beispielsweise Yedomapermafrost, bedeckt große Gebiete von Alaska und Sibirien. Dabei können Yedomaablagerungen eine Mächtigkeit von bis zu 50 m erreichen und sind durch die Anwesenheit von großen Eiskeilen geprägt. Ungestörte Yedomaschichten kennzeichnen sich vor allem durch eine relativ hohe Qualität des gespeicherten organischen Kohlenstoffes aus. Durch eine Erwärmung dieser Schicht kann jedoch Kohlenstoff in bereits einem Meter Bodentiefe mobilisiert werden. Yedomaablagerungen gelten daher als sehr anfällig für zukünftige Degradationsprozesse. In dem vorgeschlagenen Dissertationsprojekt werde ich eisreiche Permafrostlandschaften und Degradationsmerkmale (taberale Ablagerungen) beschreiben, sowie den organischen Kohlenstoffgehalt analysieren, um auf die Folgen von zukünftiger Treibhausgasfreisetzung einzuschätzen. Taberale Ablagerungen sind ehemalige Yedomaablagerungen, die als ungefrorene Bodenschicht in Form einer Linse (Talik) in Permafrostböden vorliegen. Dieses Projekt wird folgende drei Forschungsfragen beantworten: 1) Wie hoch ist die Anfälligkeit eisreicher Permafrostlandschaften hinsichtlich zukünftiger Degradierung? 2) Welche Qualität besitzt der organische Kohlenstoff in den Yedoma- und taberalen Ablagerungen? 3) Welche mikrobiellen Atmungsraten besitzen diese Ablagerungen; auf kurzen und langen Zeitskalen? Um diese Forschungsfragen zu beantworten, werde ich vorhandenes Probenmaterial sowie eigene Sedimentproben (Yedoma und taberale) aus Sibirien untersuchen. Dabei werden Felduntersuchungen, Laboranalysen und Inkubationsexperimente mit einer statistischen Analyse zur Dateninterpretation kombiniert. Durch die Kryostratigraphie von Permafrostsedimenten wird die Anfälligkeit des Permafrosts durch eine zukünftige Degradierung beurteilt. Biogeochemische Methoden sollen verwendet werden, um die Qualität des organischen Kohlenstoffs zu bewerten. Mithilfe von Biomarkeranalysen und Langzeitinkubationsexperimenten erfolgt die Ermittlung der Qualität des organischen Kohlenstoffpools sowie der Treibhausgasfreisetzungsraten. Das Projekt soll dazu beitragen, das Verständnis hinsichtlich der Eigenschaften von organischem Kohlenstoff in eisreichem Permafrost zu verbessern, sowie die biogeochemischen Prozesse näher zu beleuchten, die die Freisetzung von Treibhausgasen in der Arktis beeinflussen.
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